Die folgenden Informationen geben eine Einsicht in die Natur und Wichtigkeit des Schlafs, bekannter Probleme als Resultat des Schnarchens wie auch moderne Diagnostik- und Therapieverfahren.
"Guter Schlaf fördert Leistunsfähigkeit, Lebensqualität und körperliche Gesundheit"
Die häufigste Ursache für den gestörten Schlaf ist das sogenannte obstruktive Schlafapnoesyndrom (OSAS). Es kommt während des Schlafens zu einem zeitweiligen Aussetzen der Atmung durch einen
Verschluss der oberen Atemwege (Nase, Gaumensegel und Zungengrund). Ist die Nase zu, kollabiert der Rachen! Die Atemwege fallen zusammen, weil die erschlaffte Muskulatur sie nicht offen hält. Die
dabei entstehenden, mit unter extrem lauten Atemgeräusche (bis zu 90 dB) bezeichnen wir als Schnarchen. Ringt der Schnarcher im Schlaf nach Luft und setzt die Atmung in Extremfällen bis zu drei Minuten aus, sind die o.g. Folgen nur noch durch eine eingehende Diagnostik und
Therapie zu beheben.
Nur nach einem gesunden Schlaf über Nacht ist der Körper am Tag leistungsfähig. Ca. 10 Millionen Menschen in Deutschland leiden unter gestörter Schlafqualität und klagen über nicht
erholsamen Schlaf. Die folgen sind Tagesmüdigkeit, Leistungsknick, stark erhöhtes Unfallrisiko durch reduzierte Konzentrationsfähigkeit, erhöhter Blutdruck, Herzinfarkt, Schlaganfall, Störung der
Sexualfunktion, getrennte Schlafzimmer, Partnerverlust und Berufsprobleme.
Ist das Schnarchen nun nur sozial störend oder eine ernstahfte Erkrankung??
Bis vor kurzem stellte das Schnarchen, einen Spannungsverlust der Muskulatur in den oberen Atemwegen, angefangen bei der behinderten Nasenatmung mit Verbiegung der Nasenscheidewand und
verdickten Nasenschwellkörpern über das weiche vibrierende Gaumensegel bis hin zur Zungengrundverdickung nur eine sozial störende Belästigung dar.
Die gefährlichen Atemaussetzer wärend des Schnarchens führen aber zu einem Sauerstoffverlust in Gehirn, Herz und Lunge und mitunter zu einem plötzlichen Herztot. Weiterhin kommt es zu
Weckreaktionen, die Schlafunterbrechungen zu Folge haben und einen physiologischen Schlaf unmöglich machen.
Schnarchen, Tagesmüdigkeit und nicht erholsamer Schlaf sind die Folgen und legen den dringenden Verdacht auf eine schlafbezogene Atemstörung (SBAS) im Sinne einer obstruktiven Schlafapnoe
nahe.
Neben einem generellen schlafmedizinischen Fragebogen verwenden wir die "Epworth Sleepiness Scale" (ESS).
Ist das Schnarchen nun nur sozial störend oder eine ernstahfte Erkrankung??
"Der gesunde Schnarcher stört lediglich objektiv den sozialien Frieden im Schlafzimmer."
Sollte bei der Auswertung eine schlafbezogene Atemstörung festgestellt werden erfolgt eine Überweisung für eine Nacht ins Schlaflabor. Bei leichter schlafbezogener Atemstörung wird eine operative
Therapie empfohlen. Bei höherem Schweregrad wird der Patient im Schlaflabor sofort mit einem Überdruck-Gerät versorgt welches die oberen Atemwege während des Schlafes erweitert.
Eine Behinderung der Nasenatmung durch Verkrümmung der Scheidewand, Verdickung der Schwellkörper oder Polypen in Folge allergischer Erkrankungen, Gaumensegelverlängerung (sog. Webbing), ein
dickes und langes Zäpfchen das bis auf die Zunge reicht, große Mandeln und Veränderungen in tieferen Rachenabschnitten bis hin zum Kehlkopf lassen sich Mikroskopisch bzw. Endoskopisch problemos
diagnostizieren. Kieferanomlien, die zu einem herabsinken der Zunge im Schlaf führen, werden Kieferorthopädisch in kollegialier Zusammenarbeit abgeklärt und therapiert.
(Dr. Krey)
Durch Anamnese, körperliche Untersuchung, Endoskopie und einem nächtlichen (zu Hause) durchgeführten elektronischen Check-Up wird ausgewählt, ob der Schnarcher in ein Schlaflabor zur
weiteren Diagnostik überwiesen werden sollte.
Beim ambulaten Screening erhalten sie für eine Nacht einen kleinen handlichen Atemmonitor, der mehrere Risikofaktoren mit geringem Zeitaufwand aufschlüsselt, so z.B. Sauerstoffversorgung und
eventuelle Atemaussetzer während des Schlafs. Es wird hiermit schon eine Vorabanalyse getroffen über Ursache und Wirkung der Schlafstörung.
Operative Verfahren bei Patienten mit schlafbezogenen Atemstörungen.
Bei anatomischen Hindernissen ist das primäre Ziel die Zahl der Atemaussetzer auf unter 20 pro Stunde zu drücken, somit das enorme Herz-Kreislauf-Risiko zu senken, sowie die Scharchgeräusche zu
beseitigen.
Vor der operativen Therapie wird in einem intesiven Gespräch mit Hilfe eines Aufklärungsbogens Ort und Art des vorgesehenen Eingriffs besprochen. Alle Eingriffe werden in minimal invasiver
Operationstechnik durchgeführt. Dies bedeutet, das Patienten dem geringstem Operationsrisiko ausgesetzt sind.
Der Eingriff wird unter örtlicher Betäubung durchgeführt, dauert lediglich 10 - 15 Minuten und der Patient kann ohne Beeinträchtigung die Praxis wieder verlassen. Weitere Vorzüge dieses
Eingriffs sind die Schmerzarmut, minimale Blutungsneigung und die ambulante Durchführbarkeit.
Für die Erfolgversprechende chirurgische Therapie schlafbezogener Atemstörungen mit dem LeitmotivSchnarchen stehen uns heute innovative, anerkannte, minimal invasive
chirurgische Verfahren zur Verfügung. Die Therapieentscheidung richtet sich hauptsächlich nach dem individuellem anatomischen Befund und dem Leidensdruck bzw. der Schwere der schlafbezogenen
Atemstörung.
Chirurgie der Nase.
Bei behinderter Nasenatmung durch Scheidewandverkrümmung und Schwellkörperverdickung wird schmerzlos mittels eines Laserstrahls oder einer geziehlten Wärmetherapie (Celon-Methode) die
Nasenatmung nachhaltig verbessert. Der Eingriff dauert ca. 10 - 15 Minuten.
Chirurgie vom weichen Gaumen und Zäpfchen.
Mit Hilfe einer besonders schonenden und innovativ geltenden bipolaren Radiofrequenz-Technik (Celon) wird überschüssiges Gewebe an den Schleimhautfalten des Gaumens und Zäpfchens unblutig und
ohne Verbrennung entfernt und tiefe Gewebsschichten zum Schrumpfen und Versteifen gebracht.
Das Schnarchen wird somit direkt am Entstehungsort behandelt.
Operation der Mandeln.
Bei Kindern bis zum 10. Lebensjahr werden die vergrößerten Gaumenmandeln durch eine schonende Thermo-Therapie verkleinert. Der Eingriff erfolgt in der Regel unblutig und wird unter Vollnarkose
durchgeführt.
Radio-Frequenz Schirurgie des Zungengrundes.
Über eine spezielle Nadel-Elektrode, die in örtlicher Betäubung in den Zungengrund eingestochen wird, wird Wärmeenergie zeitlich begrenzt zugeführt. Die Folge ist eine dosierte, lokale
thermische Schrumpfung des Gewebes.
Kombination einzelner Verfahren (Multi-Level).
Die oben beschriebenen minimal invasiven Operationsverfahren werden entweder endoskopisch oder mit Hilfe des Operationsmikroskopes durchgeführt und steigern in Kombination der einzelnen
Verfahren den Operationserfolg enorm.
Die Laser-Chirurgie der Nase sollte zeitlichen Vorrang vor allen anderen Operationsverfahren haben.